Annina Clavadetscher präsentiert am 16. Mai 2022 ihre Forschungen zur Arbeitsgruppe südliches Afrika.
Die Schweiz und Südafrika – die Beziehungsgeschichte zwischen den beiden Staaten während der Zeit der Apartheid war Anfang der 2000er Jahre zentraler Gegenstand der schweizerischen Zeitgeschichtsforschung. Bereits davor wurde die Thematik in Politik und Gesellschaft breit diskutiert und zahlreiche Akteure und Gruppierungen versuchten, den Diskurs darum zu beeinflussen. Dazu zählt auch die Arbeitsgruppe südliches Afrika, die sich während der 1980er Jahre einen Namen als Pro-Südafrika-Lobbyistin gemacht hat. 1982 gegründet, verschrieb sie sich dem Ziel der «Aufklärung» der schweizerischen Öffentlichkeit durch den eigenen Pressedienst, der Organisation von Referaten sowie Studienreisen ins südliche Afrika.
In ihrem Referat geht Annina Clavadetscher dieser bisher kaum betrachteten Arbeitsgruppe nach, fragt nach ihrer Entstehung und ideologischen Verortung und analysiert Aktivitäten und Beziehungsnetze der Gruppierung. Der Einbezug von Aktenmaterial aus südafrikanischen Archiven erlaubt schliesslich nicht nur die Einordnung in die Propagandabemühungen des Apartheidstaats, sondern auch Einblicke in die heutige Archivpraxis Südafrikas.
Die Veranstaltung findet am 16. Mai 2022 um 12:15 Uhr im Schweizerischen Bundesarchiv, Archivstrasse 24 in Bern statt. Beschränkte Platzzahl, verbindliche Anmeldung bis zum 12. Mai 2022 an dodis@dodis.ch.