4.12.2023: Vom Politischen zum Auswärtigen. Eine prosopografische Verwaltungsgeschichte der Schweizer Diplomatie
Am 4. Dezember präsentierte Dr. Dominik Matter die Ergebnisse seiner in der Reihe «Quaderni di Dodis» veröffentlichten Dissertation. Dabei stehen auch die in Kooperation mit Dodis erfassten und in der Datenbank Dodis veröffentlichten biografischen Daten von beinahe 2000 schweizerischen Diplomaten und Diplomatinnen im Fokus.
Die Formel «vom Politischen zum Auswärtigen» steht nicht nur für die Umbenennung des schweizerischen Aussenministeriums, sondern sinnbildlich für einen vielschichtigen Reorganisationsprozess, der sich zwischen 1945 und 1979 vollzogen hat. Der spätestens mit der Gründung des Völkerbunds einsetzende Strukturwandel der internationalen Beziehungen erforderte eine Anpassung des schweizerischen diplomatischen Diensts. Der Zweite Weltkrieg und die Übernahme zahlreicher Vertretungsmandate fungierten als entscheidende Katalysatoren für diese Modernisierung und führten zu einer Professionalisierung, Diversifizierung und Vergrösserung des diplomatischen Personals.
Dominik Matters Studie zeigt in paradigmatischer Weise die Wechselwirkungen zwischen staatlicher Verwaltung, internationalen Entwicklungen und transnationalen Prozessen auf. Der prosopografische und verwaltungsgeschichtliche Fokus eröffnet Einblicke in die unterschiedlichen Ebenen und Ausprägungen der schweizerischen Aussenpolitik. Dadurch zeigt die Analyse den Umgang der Bundesverwaltung mit den Herausforderungen einer globalisierten Welt, internationaler und multilateraler Kooperation, Dekolonisierungsprozessen, der europäischen Integration sowie innenpolitischen und zivilgesellschaftlichen Forderungen.
Dominik Matter stellt seine Dissertation vor.