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11.3.2024: Im Alpenrosenfrack in die Weltpolitik

Am 11. März stellte der Historiker Julian Wettengel die Ergebnisse seiner Dissertation «Im Alpenrosenfrack in die Weltpolitik. Diplomatische und politische Funktionen von schweizerischen Händlern in Ost- und Südostasien 1857–1945» vor, welche im Rahmen des SNF-Projekts «A Global History of Swiss Diplomacy» am Europainstitut der Universität Basel entstanden ist.

Schweizerische Händler etablierten sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts in verschiedenen Regionen Ost- und Südostasiens. Nebst ihren geschäftlichen Aktivitäten übten sie auch verschiedene diplomatische und politische Funktionen vor Ort, zum Teil aber auch in der Schweiz aus. So waren schweizerische Kaufleute als Lobbyisten, Kolonialverwalter sowie als Honorarkonsuln für die Schweiz und für verschiedene Drittstaaten tätig. In Kriegs- und Krisenzeiten engagierten sie sich zudem im Feld der humanitären Diplomatie und der «Guten Dienste». So fungierten sie beispielsweise während des Zweiten Weltkriegs als Delegierte des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und betreuten vor Ort die Schutzmachtmandate der Schweiz.

Wettengels Studie zeigt die Verbindungen zwischen den diplomatisch-politischen und geschäftlichen Funktionen der Kaufleute und damit auch die wechselseitigen Abhängigkeiten und Beziehungsmuster zwischen staatlichen und privatwirtschaftlichen Akteuren. So können einerseits die Motive und Strategien von Händlern zur Übernahme von diplomatisch-politischen Funktionen, andererseits aber auch die Vorteile für Staaten bezüglich einer Kooperation mit Kaufleuten sichtbar gemacht werden. Im Zentrum steht die Frage, welche Rolle Händler in den internationalen Beziehungen und für die schweizerische Aussenpolitik spielten.

Seminario_Wettengel

Julian Wettengel stellt seine Dissertation vor.