Insegnamento universitario

Zwischen Terrorismus, Ölkrise und «Guten Diensten». Die Schweizer Diplomatie auf dem Pulverfass des Nahen Ostens

Universität Bern
FS 2017
Quellenübung
Sacha Zala


Die Lehrveranstaltung richtet sich an Studierende, die sich für die Geschichte der Aussenbeziehungen der Schweiz interessieren und in diesem Bereich quellenbasiert arbeiten möchten. Der Kurs beinhaltet eine gezielte Einführung in die Funktionen und Dokumente der Datenbank Dodis und die Edition der Diplomatischen Dokumente der Schweiz. Ausgehend von verschiedenen thematischen Ansätzen sollen die Beziehungen der Schweiz zum Nahen Osten nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Ende der 1970er Jahre untersucht werden.

Mit der zunehmenden Gewalt in der Region geriet auch die Schweiz allmählich in den Sog des internationalen Terrorismus. Das Attentat von Kloten im Februar 1969 sowie der Flugzeugabsturz von Würenlingen und die Flugzeugentführungen von Zerka 1970 zeigten auf tragische Weise, dass die Schweiz nicht von dieser Entwicklung verschont blieb. Die Ausbalancierung der Kontakte der Schweiz mit Israel resp. den arabischen Staaten und die Fühlungnahme mit Vertretern Palästinas stellten in dieser turbulenten Phase besondere Herausforderungen. Auf internationaler Ebene konnte die Schweiz mit der Zurverfügungstellung von Experten für UNO-Sondermissionen sowie der Unterstützung von Peacekeeping und humanitären Aktionen ihre Bereitschaft zur Leistung von «Guten Diensten» untermauern. Die Ölkrise im Herbst 1973 wirkte sich schliesslich nicht nur auf die Energieversorgung der Schweiz aus, sie war auch ausschlaggebend für das Anknüpfen von intensiveren Wirtschaftsbeziehungen mit dem Nahen Osten.

 

Von den Teilnehmenden wird erwartet, dass sie mit Hilfe der Datenbank Dodis selbstständig zu einem bestimmten Thema Quellen suchen, analysieren und quellenkritisch diskutieren können.