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Die Debatte über die Arbeit der Bergier-Kommission wurde von der Frage der zurückgewiesenen jüdischen Flüchtlinge beherrscht. Gemäss dem Schlussbericht der Kommission wurden während des Zweiten Weltkriegs mehr als 20 000 zivile Flüchtlinge, ein grosser Teil davon Juden, abgewiesen. Mehr als die Hälfte der Rückweisungen erfolgte im Tessin und im Misox.

Im neusten Artikel der Zeitschrift Saggi di Dodis zeigt der Historiker Adriano Bazzocco anhand einer Überprüfung und Ergänzung des Quellenkorpus, dass die Zurückweisungen im Tessin und Misox hauptsächlich italienische Militärangehörige betrafen. Anhand von Quervergleichen mit zusätzlichen Statistiken berechnete er für diesen Grenzabschnitt eine Zahl von höchstens 745 zurückgewiesenen Juden. Das bedeutet, dass an der Grenze zu Italien deutlich weniger Juden zurückgewiesen wurden als bisher angenommen.

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30. 01. 2024

Der Artikel von Adriano Bazzocco steht unter dodis.ch/saggi/4-4 Open Access zum Download bereit. 

Für weitere Artikel der Zeitschrift Saggi di Dodis: dodis.ch/saggi