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Die Verbindungen zwischen dem grossen Brasilien und der kleinen Schweiz mögen auf den ersten Blick unauffällig erscheinen. Gerade die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern reichen allerdings weit zurück. Sie stehen im Zentrum des neusten Bands der Reihe Quaderni di Dodis «Don’t Miss the Bus!» Les intérêts économiques suisses au Brésil durant la dictature militaire 1969–1979.

Auf dem Nährboden der frühen Handelsbeziehungen und der grossen Schweizerkolonie im 19. Jahrhundert erlebten die Wirtschaftsbeziehungen zu Brasilien mit der Errichtung der Militärdiktatur in den 1960er Jahren einen Wendepunkt: Investitionen in diesen Markt, dem gewaltiges Wachstumspotential und eine bis dahin ungekannte Offenheit für ausländische Unternehmen nachgesagt wurde, galten für Schweizer Unternehmen als eine nicht zu verpassende Gelegenheit. 50 Jahre später ist Brasilien tatsächlich zu einer globalen Wirtschaftsmacht geworden – und Schweizer Unternehmen spielten in der entscheidenden Phase dieses Aufschwungs eine wichtige Rolle.

Die Studie von Gabriella Lima basiert auf einer umfangreichen Archivrecherche und insbesondere auf Quellen der schweizerisch-brasilianischen Handelskammer. Die Ergebnisse belegen die Vorrangstellung der Schweizer Unternehmen und wie diese die ihnen in Brasilien gewährten Freiheiten zu nutzen wussten. Damit fügt Lima dem Forschungsstand über die Geschichte der Wirtschaftsbeziehungen der Schweiz mit den Ländern des globalen Südens einen weiteren wichtigen Baustein hinzu.

Diese Publikation ist Open Access online im Volltext verfügbar: dodis.ch/q22

10. 06. 2024