University Education

Multilateralism

Universität Basel
HS 2019
Semiar (2-stündig)
Christiane Sibille und Madeleine Herren-Oesch

 

Die Vereinten Nationen feiern derzeit 100 Jahre Multilateralismus. Mit einem eigens deklarierten Journée Internationale de multilateralisme et de la diplomatie de la paix soll vom April 2019 bis zum Jahrestag der Eröffnung der ersten Völkerbundsversammlung am 15. November 2020 eine Auseinandersetzung mit der internationalen Ordnung des 20. Jahrhunderts erfolgen. Die Auswirkung von Völkerbund und UNO sowie der vielen niedergelassenen NGO auf die Stadt Genf wird in zusätzlichen Veranstaltungen und in neueren Publikationen thematisiert und findet ihren Niederschlag in der schweizerischen Aussenpolitik. Der Bundesrat hat im Februar 2019 eine Botschaft vorgelegt, die «Massnahmen zur Stärkung der Rolle der Schweiz als Gaststaat» vorschlägt. Während Multilateralismus im Kontext von Völkerbund und UNO als Instrument der Friedenssicherung vorgestellt wird, sind diese Ordnungsvorstellungen durch spektakuläre Austritte aus internationalen Organisationen ebenso unter Druck geraten wie sie durch ein neues Verständnis von Multilateralismus herausgefordert werden, die in der chinesischen Aussenpolitik ersichtlich ist. Multilateralismus bedarf daher einer neuen historischen Kontextualisierung, in der die Differenzen ersichtlich werden, die dieses Konzept internationaler Ordnung in seiner historischen Entwicklung vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart prägt. Im Seminar sollen multilaterale Akteure, die multilaterale Politik der Schweiz sowie die Historizität neuerer Ansätze zum Multilateralismus insbesondere am chinesischen Beispiel diskutiert werden. Die Veranstaltung setzt besonderes Gewicht auf digitale Strategien zur Informationsbeschaffung in Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle der Diplomatischen Dokumente der Schweiz.

Lernziele

Erarbeiten der neuen Forschungsliteratur, Einführung in interdisziplinäre Methoden der Globalgeschichte, Nutzung von Datenbanken und digitalen Quellenbeständen zur Globalgeschichte