Das Schicksal sowjetischer Militärpersonen in deutschen, schweizerischen, österreichischen und sowjetischen Quellen, 1941–1946
Eine Kooperationsveranstaltung der Forschungsstelle Diplomatische Dokumente der Schweiz, der Professur für Neueste Allgemeine und Osteuropäische Geschichte der Universität Bern und des Deutschen Historischen Instituts Moskau.
Millionen von Angehörigen der Roten Armee gerieten während des Zweiten Weltkriegs in deutsche Kriegsgefangenschaft. Mehreren Tausend gelang die Flucht in die Schweiz. Sie spielten bei der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und der Sowjetunion eine zentrale Rolle. In der Sowjetunion wiederum waren die (ehemaligen) Kriegsgefangenen mit dem kollektiven Vorwurf des Verrats konfrontiert. Der Workshop diskutiert Kriegsgefangenschaft, schweizerische Internierungspraxis und Fragen der Repatriierung in ihrer Verflechtung. Dabei finden auch Perspektiven der Kriegsgefangenen bzw. Internierten selbst sowie unterschiedliche Erfahrungen dieser heterogenen Gruppe Berücksichtigung.
Programm
9.00–9.20 Julia Richers (Universität Bern) und Sacha Zala (Dodis/Universität Bern) – Sowjetische Kriegsgefangene und schweizerische Internierungspraktiken im Zweiten Weltkrieg
Hintergründe und Einordnung (Moderation: Sacha Zala)
9.20–10.00 Carmen Scheide (Universität Bern) – Deutsche Besatzung der Ukraine. Mobilitätserfahrung und Kulturkontakte
10.00–10.40 Esther Meier (DHI Moskau) – Rückkehr und sicherheitsdienstliche Überprüfung. «Filtrationsakten» ehemaliger sowjetischer Kriegsgefangener
10.40–11.10 Kaffeepause
11.10–11.50 Thomas Bürgisser (Dodis) – Wiederaufnahme der Beziehung Schweiz–Sowjetunion bei Ende des Zweiten Weltkriegs
NS-Nationalitätenpolitik, Kriegsmobilität und die Folgen (Moderation: Carmen Scheide)
13.40–14.20 Ihor Markus (Universität Bern) – Die ersten sowjetischen Flüchtlinge während des Zweiten Weltkriegs in der Schweiz
14.20–15.00 Daniel Bißmann (DHI Moskau) – «Legionäre» aus Zentralasien. Nationalsozialistische Mobilisierung, nationale Frage und sowjetische Reaktion
15.00–15.40 Lelia Ischi (Universität Bern/Dodis) – Die Heimkehrverweigerer. Zur Repatriierungsfrage aserbaidschanischer Internierter in der Schweiz
15.40–16.00 Kaffeepause
Methodische Reflexionen und Forschungsperspektiven (Moderation: Julia Richers)
16–16.40 Regina Fritz (Universität Bern) – Sowjetische Häftlinge im KZ Mauthausen. Methodische Herausforderungen in einem Oral History-Projekt
16.40–18.00 Abschlussdiskussion
Der Workshop findet im Raum 304 des Hauptgebäudes der Universität Bern am Freitag, 24. März 2023, ab 9 Uhr statt.
Interessierte Personen werden gebeten, sich bis spätestens am 10. März 2023 per E-Mail bei dodis@dodis.ch anzumelden.
Bitte teilen Sie uns mit, ob Sie am gesamten Programm oder nur am Vormittag/Nachmittag teilnehmen möchten.