dodis.ch/51685Der Vorsteher des Finanz- und Zolldepartements, G.-A. Chevallaz, an die Generaldirektion der Schweizerischen Kreditanstalt1

Zulassung der Dai-Ichi Kangyo Bank in Zürich und in Gegenrecht der SKA in Tokio

Am 8. April 1976 haben Sie mich in der allseits bekannten Angelegenheit erneut begrüsst2. Sie haben Ihrer Sorge darüber Ausdruck gegeben, dass der Umstand, in Japan noch keine Filiale zu besitzen, für Ihre Bank täglich wachsende Nachteile mit sich bringt, insbesondere im Wettbewerb der drei schweizerischen Grossbanken um das internationale japanische Geschäft3.

Wie Sie wissen, hat sich in der Folge der Bundesrat erneut dieser Angelegenheit angenommen4.

Ich freue mich, Ihnen nunmehr berichten zu können, dass die Eidg. Bankenkommission am 2. Juni 1976 festgestellt hat, in Sachen Dai-Ichi Kangyo Bank sei die Bewilligungsvoraussetzung von Art. 3bis Abs. 1 lit. a des Bankengesetzes5 erfüllt, sofern die Schweizerische Kreditanstalt in Japan eine Zweigniederlassung eröffnen könne. Die Erfüllung der übrigen Bewilligungsvoraussetzungen von Art. 3 und Art. 3bis des Bankengesetzes müssten auf Grund eines Gesuches der Dai-Ichi Kangyo Bank geprüft werden6.

Das vorübergehend ins Stocken geratene Verfahren ist somit wieder in Gang gekommen. Ich bin zuversichtlich, dass sich für alle Beteiligten in absehbarer Zeit eine befriedigende Lösung ergeben wird7.

1
Schreiben (Kopie): CH-BAR#E6100B-01#1983/72#912* (233.22). Kopie an P. Graber, K. Furgler und E. Brugger. Diese Kopie ging an K. Hauri.
2
Schreiben von H. Escher und R. E. Gut an G.-A. Chevallaz vom 8. April 1976, dodis.ch/51686. Vgl. dazu auch DDS, Bd. 26, Dok. 139, dodis.ch/39653.
3
Zur Frage der Zulassung von Filialen der Schweizerischen Bankgesellschaft und des Schweizerischen Bankvereins in Tokio vgl. DDS, Bd. 25, Dok. 117, dodis.ch/35515 und Dok. 137, dodis.ch/35508.
4
BR-Auftragsprot. Nr. 7 vom 6. Mai 1976 der 17. Sitzung des Bundesrats vom 5. Mai 1976, CH-BAR#E1004.2#1979/115#12*: Une délégation ad hoc formée des chefs des départements politique [P. Graber], de justice et police [K. Furgler] et de finances et des douanes [G.-A. Chevallaz] est chargée de trouver une solution à la demande de la Banque japonaise Dai-Ichi Kangyo dans les limites de l'article 102, al. 8 de la Consitution et d'envisager une modification de l'article 3bis de la loi du 11.3.71 sur les banques, concernant le problème de la réciprocité dans les sens d'une ouverture à l'égard des autorités japonaises. Vgl. dazu auch das Schreiben von J. Iselin an B. Müller vom 14. Mai 1976, dodis.ch/51890.
5
Bundesgesetz betreffend Änderung des Bundesgesetzes über die Banken und Sparkassen vom 11. März 1971, AS, 1971, S. 808–824.
6
Vgl. das Schreiben von A. Matter und B. Müller an G.-A. Chevallaz vom 10. Juni 1976, dodis.ch/51687 sowie das Schreiben von B. Müller an P. Graber vom 9. Juni 1976, CH-BAR#E2001E-01#1991/17#2672* (C.41.173.1).
7
Für den weiteren Verlauf dieser Angelegenheit vgl. das Schreiben von A. Weitnauer an B. Müller vom 1. Juli 1976, dodis.ch/51891.