Cf. note 1
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Wie wir Ihnen gestern durch Vermittlung der Norwegischen Gesandtschaft berichteten, traf unsere Gesandtschaft am 19. November ein grosses Unglück: der grösste Teil unserer Wertdépôts wurde gestohlen.
Ich beehre mich Ihnen folgende Mitteilungen darüber zu machen:
Ihr Telegramm 89, das am 11. November hier anlangte veranlasste uns, sofort zu beratschlagen, welche Massnahmen zur Sicherung der Dépôts nötig seien. Sämtliche Teilnehmer an der Beratung (ausser den Ministern
In unserem Zimmer der Norwegischen Gesandtschaft, welches sich im 1. Stockwerk Moika 42 befindet, waren tagsdurch Angestellte unserer Finanzabteilung mit Sichtung und Verpackung der Werte beschäftigt. Nachts wurde eine Wache von 2 Mann in das Zimmer gestellt.
Am 19. November, abends 8 Uhr, - auf der Wache befanden sich dort die Schweizer
Die Wachtmannschaft wagte erst nach ca. 1 Stunde nach Abgang der Diebe mit dem Concierge und der Magd, welche den Eindringlingen die Etagentür geöffnet hatten und von ihnen in ein Zimmer eingeschlossen worden waren, zu reden und Lärm zu machen.
Es wurde die Polizei benachrichtigt, welche ich, als ich mich ca. 11 Uhr nach der Norwegischen Gesandtschaft begab, mit der Aufnahme der Protokolle beschäftigt traf. Gestern wurde eifrig nach den Tätern gesucht, doch bisher ohne Resultat.
Sehr wahrscheinlich hätte ein auch nur bescheidener Alarmversuch vor dem Öffnen der Türe den Anschlag vereitelt.
Der Untersuchungsbeamte wollte
Die Kolonie ist wegen des Vorfalls in grosser Bestürzung. Die Betroffenen hoffen allgemein, dass trotz der Ablehnung der Verantwortlichkeit für die Dépôts, unser Staat Schadenersatz leiste.
Der Verlust an Bargeld beträgt ca. 4 Millionen, über den Wert der ohne Wertangabe deponierten Papiere fehlen Anhaltspunkte. Vermutlich ist er ebenso hoch.
Vorwürfe über die Massnahmen der Gesandtschaft sind mir noch nicht zu Ohren gekommen. Dass letztere in der Versorgung der Dépôts nach allgemeiner Auffassung als bonus paterfamilias gehandelt hatte, dürfte durch den Umstand bewiesen sein, dass Herren welche uns ihre Dépôts anvertraut hatten, selber die Unterbringung bei den Norwegern und die Wache organisierten und kontrollierten.